Im Frühjahr 2023 hat WORX den neuen Landroid Vision vorgestellt. Insgesamt wurden 4 Modelle vorgestellt, der M600, M800, L1300 und L1600 – dabei steht die Zahl hinter dem Buchstaben für die Flächenleistung in Quadratmeter.
Baulich betrachtet sind die zwei M-Modelle identisch, genauso wie die L-Modelle – es sind nur andere PowerShare-Akkus und Netzteile im Lieferumfang enthalten. Die L-Serie hat zusätzlich eine größere Schnittbreite und ist damit auch ein paar Zentimeter größer. Laut Datenblatt hat der M600 eine Schnittbreite von 18cm und der M800 eine Schnittbreite von 19cm – angeblich, ich kann es nicht bestätigen, sind die Messer wohl 5mm kürzer.
Ich möchte euch nun auch nicht länger auf die Folter spannen, los gehts mit meinem Erfahrungsbericht. 🙃
Key-Facts & Technische Daten
- EINFACHE INSTALLATION OHNE BEGRENZUNGSKABEL: Sobald Sie die Ladestation installiert haben, ist sie einsatzbereit. Keine Installation von Begrenzungskabeln, keine Beacons, keine Antennen
- NEURONALES NETZWERK: Ein gründlich trainiertes neuronales Netz bestimmt das zu mähende Gras, die zu umfahrenden Hindernisse und die Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen
- SICHERHEIT & ZUVERLÄSSIGKEIT: Dank der KI und der Full-HD-Kamera von Vision wird die Umgebung schnell und vollständig erfasst und verarbeitet, damit Vision die Situation um sich herum „sehen“ und „verstehen“ kann. Auch die wilden Tiere und Objekte im Garten werden von ihm geschützt
- MULTI-ZONEN-MANAGEMENT: Unser Vision Roboter ist so konzipiert, dass es sich sicher innerhalb festgelegter Rasenflächen aufhält. Er verlässt das Gebiet nur, wenn du es wünscht. Platzier einfach RFID-Tags, und er weiß, wohin er gehen muss
- EIN AKKU, UNZÄHLIGE MÖGLICHKEITEN: Die Worx PowerShare-Batterie liefert nicht nur den Strom für die Mähroboter Landroid und Vision, sondern kann auch für alle batteriebetriebenen Gartengeräte und Elektrowerkzeuge von Worx PowerShare verwendet werden
Flächenleistung | 800m² |
Cut-to-Edge | Ja |
Maximale Steigung | 30% |
PowerShare Akku | 4 Ah |
Ladegerät | 3 A |
App-Kontrolle | Ja |
Schnitthöhe | 30×60 mm |
Schnittbreite | 19 cm |
Schnitt-Klingen | 3 |
Gewicht | 13,5 kg |
Produktdimension | 460 x 626 x 265 mm |
Schnitthöhe Anpassung | Manuell |
Lieferumfang
Im Paket enthalten sind der WORX Landroid Vision M800, ein Ladestationsuntergrund, zwei Seitenteile der Ladestation, eine Ladesäule, ein Netzteil, ein 4Ah PowerShare Akku, zwei 5m Magnetstreifen, 16 Heringe / Erdnägel, 14 Schrauben, 9 x Ersatzklingen, ein Inbusschlüssel und zwei RFID-Tags.
Ein wahnsinnig hübscher und brachial wirkender Mähroboter. Tatsächlich war ich etwas überrascht was am Mähroboter vorne und hinten ist, wer fotografiert auch ein Produkt hauptsächlich von hinten? 😂 Nur zur Klarstellung, das einzelne Rad ist hinten, die beiden großen Räder sind vorne – der silberne Aufbau, der über den Roboter hinausragt, ist die Kamera, die den Untergrund und die Rasenfläche erkennt.
Inbetriebnahme
Ladestation
Bevor ich mir weitere Details in der Anleitung anschauen wollte, war mein Plan erstmal die Ladestation aufzustellen und den Roboter mit meinem WLAN zu verbinden. Gesagt, getan: Einfach die zwei Seitenteile an die Ladestation klicken, die Säule mit den Kontakten draufklicken, Netzteil in die Steckdose, fertig!
Falsch! Setzen, Sechs! 😓
Kommend vom Landroid Modelljahr 2019 sowie 2021 habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, dass die Position der Ladestation eventuell falsch sein könnte.
Die Landroids von 2019 und 2021 hatten einen Seitenlader, bedeutet der Mähroboter ist am Begrenzungsdraht langgefahren, bis seine Kontakte die der Ladestation getroffen haben. Der Vision muss den großen QR-Code an der Ladestation mit seiner Kamera erkennen, damit er weiß, hier ist meine Ladestation. Dies kann aber nicht, wenn die Ladestation seitlich ausgerichtet ist!!
So ist es richtig:
Begrenzung
Der WR208E benötigt keinen Begrenzungsdraht, er erkennt anhand vom Untergrund und anhand von Hindernissen seine Rasenfläche von ganz alleine. 😮 Wenn man ein komplett eingezäuntes Grundstück hat oder die gesamte Rasenfläche mit Pflasterflächen abgegrenzt ist, quasi kein Grünstreifen aus dem Grundstück hinaus führt, kann man diesen Punkt einfach überspringen. Wenn doch, dann wird es jetzt nochmal interessant. Wir haben keinen Zaun, weder nach vorne noch zu den Nachbarn.
Vorne zur Straße muss ich nichts machen, da ist eine Pflasterfläche und die Straße sollte der Vision (will nicht vorgreifen) problemlos erkennen. Nach hinten und rechts bis zum Gartenhaus ist eine Böschung die mit Bodendeckern bewachsen ist und außerdem sind typische Rasenkantensteine verlegt – auch hier sollte kein weiteres ToDo notwendig sein.
Zwischen Gartenhaus und Garage haben wir zum rechten Nachbarn ca. 8 Meter Rasenfläche, die ineinander übergeht und zum linken Nachbarn ca. 44 Meter. Hier muss etwas gemacht werden, damit der Vision nicht das Gras beim Nachbarn mäht. Dazu gibt es Magnetstreifen / Magnetband / Magnetdraht, 10 Meter sind im Lieferumfang erhalten, weitere Sets zum Nachkaufen gibt es für 60 Euro je 10 Meter.
Aber Achtung: Der Draht wird nicht einfach nur gerade als Begrenzung gelegt, wie man es von den alten Staubsaugerrobotern kennt, man muss am Anfang und am Ende eine leichte Kurve legen, je nachdem wie weit die nächste Begrenzung oder Pflasterfläche entfernt ist. Wenn man dies nicht korrekt erledigt, wird der Roboter garantiert in irgendeinem Szenario zum Nachbarn finden. Mehr dazu im Benutzerhandbuch auf Seite 18.
Das gleiche gilt natürlich auch für Pflanzen die sich direkt auf der Rasenfläche befinden. Diese sollten auch mit Magnetband geschützt werden. Sollten diese Pflanzen oder Beete aber mit einem mind. 5 cm breiten Pflasterstein, Rindenmulch oder ähnlichen abgegrenzt sein, sollte dies der Vision automatisch erkennen und somit ist kein Magnetdraht notwendig.
1, 2, 3. Alles verstanden?
Hier kommen wir zu einem Problem, was passiert, wenn zwei Pflasterflächen zu nah und für den Vision ungünstig aneinander sind. Ungefähr einen Meter neben unserer Terrasse ist eine Hortensie eingepflanzt, welche mit Rasenkantensteinen umkreist ist. Der Roboter fährt die Kante des Grundstückes ab, fährt an der Terrasse entlang, erkennt genau an der Ecke der Terrasse die Rasenkantensteine der Hortensie, fährt nun einmal um die Hortensie um dann entweder,
- ✅ mit etwas Glück, in der richtigen Richtung der Terrasse zu folgen.
- ❌ in der falschen Richtung der Terrasse zu folgen (gleicher Weg wie er gekommen ist). Damit endet die Ausfahrt mit der Meldung „Batteriestand zu niedrig, schalte ab!
- ❌ ein zweites mal um die Hortensie zu fahren um dann eine der beiden oben genannten Entscheidungen zu treffen.
Scheinbar ist die Konstellation bei uns mit der Terrasse und den Rasenkantensteinen so ungünstig, dass sogar je nach Witterung oder Winkel der Anfahrt dieses oben beschriebene Problem auftritt. Einzige Lösung die ich hatte, war ein Magnetdraht beginnend an der Ecke der Terrasse um die Hortensie und bis zur richtigen Ecke der Terrasse zu legen, damit er in jeder Situation den Ausgang der Hortensie findet und dann der Terrasse in der richtigen Richtung weiter folgt.
Hinweis: Wenn der Vision einen Magnetdraht erkennt, wird die Kameraerkennung komplett deaktiviert, so lange bis der Magnetdraht endet.
WLAN
Ich will ehrlich sein, der spannende Teil, jedenfalls bis zum Fazit, ist vorbei – dennoch gehört er dazu.
Um den Mähroboter mit dem WLAN verbinden zu können, benötigt man die WORX Landroid App, welche kostenlos im Apple App Store und Google Play Store erhältlich ist.
Wie gewohnt, nimmt die App den Benutzer an die Hand und Schritt-für-Schritt wird der Rasenmähroboter mit dem heimischen WLAN verbunden: QR-Code scannen, Konnektivität auswählen, WLAN-Passwort eingeben, „App Link“ über LCD-Display des Roboters starten. Fertig!
Nutzung & Alltag
Erfreulicherweise hat die Landroid App auch direkt nach der Verbindung mit dem WLAN eine neue Firmware gefunden. 😉 Ich mag es und es ist ein tolles Gefühl, wenn das Produkt was man gekauft hat, weiterhin verbessert wird!
Nach dem Firmware-Update kann es losgehen, die erste Fahrt beginnt. Man kann einfach über die App auf das „PLAY“ Symbol klicken und schon geht es los. Alternativ kann man den Roboter natürlich auch über das LCD-Display bedienen, den Mähvorgang kann man über die Taste „START“ und anschließend mit einem Druck auf das Scrollrad bestätigen und starten.
Was soll ich sagen, wenn man das Thema mit dem Magnetdraht einmal verstanden hat, läuft alles ohne Probleme. Der Vision erkennt die Pflasterflächen wie prognostiziert als Begrenzung. Er macht seinen Job Tag für Tag gut. Er ist jetzt seit fast 8 Wochen bei mir unterwegs. Er hat sich noch nicht einmal festgefahren.
Das meinte ich vorhin mit „… der spannende Teil ist vorbei“.
In der App kann man natürlich einen Zeitplan festlegen, man hat auch einen automatischen Zeitplan der dann noch mehr Optionen freischaltet, man kann die Regenverzögerung aktivieren oder deaktivieren und noch einiges mehr.
Cut-To-Edge
Der Randschnitt, die Kantenmähfunktion, ist nicht mehr das was es mal war bei den 2019 / 2021 Modellen. Der Begrenzungsdraht hat die alten Modelle geleitet, egal was war. Durch die Kameraerkennung der Rasenkante bleibt schon noch einiges am Rand stehen. WORX hat mit der letzten Firmware-Version stark nachgebessert, aber so schön wie damals ist es noch nicht. Aber vielleicht kommt ja noch was! Mit der neuen Firmware kann man im Bereich „Multi-Zone“ > „Zone 1 (Charing station)“ > „Cut over the board“ und die „Border distance“ einstellen.
Multi-Zone
Ich hätte gerne eine 2. Zone auf unserer Rasenfläche mit den beiden RFID-Tags angelegt und für euch getestet. Dies ist aber nur möglich, wenn die Rasenflächen baulich über einen gepflasterten Weg (mind. 5 cm breiten Pflasterstreifen) oder ähnlichem getrennt sind. Dies ist bei uns leider nicht der Fall. 🙁
Dennoch hätte ich gerne eine zweite Zone, da unser Grundstück eine leichte U-Form hat und der Mähroboter nur sehr selten in den letzten Zipfel des U’s kommt. Dadurch sieht das Gras vor dem Haus, je nach Witterungslage, unsauber geschnitten aus, weil er erst nach 6-10 Ausfahrten jeden Quadratmeter im Vorderbereich sauber gemäht hat. Dies scheint aber leider aktuell nicht möglich zu sein.
Fazit
Wow! Du hast es bis zum Ende geschafft und bist du jetzt schlauer?
Fangen wir am Anfang an, beim Datenblatt: Ich glaube kaum, dass sich die Schnittbreite zwischen M600 (18cm) und M800 (19cm) wirklich unterscheidet. Baulich sind die M-Modelle identisch. Theoretisch könnte WORX die Messer um jeweils ca. 5 mm kürzen, aber das macht irgendwie wirtschaftlich keinen Sinn – dann müssen auch Messer extra für den M600 verkauft werden. Der Messerteller wird wohl nicht 10 mm kleiner im Durchmesser sein. 😵💫 Für mich eine reine Marketing-Entscheidung oder ein Fehler im Datenblatt, der bei allen Händler übernommen wurde.
Was die Optik und die Wertigkeit angeht, gibt es beim WORX Landroid Vision nichts zu schimpfen. Er ist tadellos gefertigt und sieht einfach nur spitze aus! Originalverpackung durchdacht, keine Versandprobleme, alles dabei, was man für ein normales Grundstück benötigt.
Die Installation ohne Begrenzungsdraht ist unfassbar einfach, kein weiteres Gebastel, keine Tätigkeiten notwendig, solange man ein ordentliches, begrenztes Grundstück hat – auspacken, anschließen, WLAN verbinden, Fertig!
In unserem Fall, wie oben beschrieben und das möchte ich WORX auf keinen Fall anlasten, ohne Zäune oder Grenzen zum Nachbarn und der Besonderheit an unserer Terrasse, musste ich ca. 60 Meter Magnetdraht legen. Was aufgrund der Bögen am Anfang und Ende einer Begrenzung leider nicht ganz so trivial ist und mit 60€ je 10 Meter nochmal ordentlich ins Geld geht.
Über das alltägliche Mähen kann man nicht meckern, er macht seinen Job gut und zuverlässig, er hat sich in den ersten 8 Wochen nicht einmal festgefahren oder Probleme in irgendeinem Eck des Grundstücks gehabt. Er könnte an die Hindernisse die sich auf der Rasenfläche befinden noch näher heranfahren – das haben die 2019- und 2021-Modelle besser gemacht – gleiches gilt für die Rasenkantenfunktion. Jedoch und das muss und will ich noch erwähnen, dennoch besser als der Ecovacs GOAT G1.
Aufgrund der fehlenden Möglichkeit einer Multi-Zone, ohne zusätzliche Abgrenzung, muss man ganz klar sagen, dass der Landroid Vision nichts für unserer Grundstück ist. In einem warmen feuchten Frühjahr und Sommer würde es vor dem Haus unmöglich aussehen, es würde überall Stellen mit viel zu hohem Gras geben. Leider findet er viel zu selten in den letzten Zipfel eines U-Grundstückes, wenn doch, dann ist er nach zwei Bahnen hin und her wieder im hinteren, wesentlich größeren, Teil des Grundstücks zu finden.
Kommen wir zum Schluss, wer noch keinen Mähroboter hat oder aufgrund von anderen Abmessungen einen Begrenzungsdraht neu verlegen müsste, der ist mit dem WORX Landroid Vision (WR208E) für 1780 Euro gut bedient! Wenn euer Grundstück nicht so ist wie unseres, dann ist es vom Aufwand her, welchen man für die Installation investieren muss, fast ein No-Brainer. WORX bessert im Monatstakt bei der Firmware nach, ich glaube, dass auch der Kantenschnitt noch deutlich besser werden wird.
Wer schon einen Mähroboter hat und damit keine Probleme hat, bleibt einfach bei seinem aktuellen Modell. Der Vision kann leider nichts besonders gut, außer die Einfachheit der Installation, im Vergleich zum 2021-Modell von WORX. Das ist für mich eigentlich auch der enttäuschendste Punkt? Warum ist die App nicht besser oder smarter geworden? Warum gibt es keinen Livestream der Kamera während des Mähvorgangs? Theoretisch könnte man auch eine Karte vom Grundstück anzeigen. Ja, am Ende Spielerei, aber dennoch ein Kritikpunkt.
Wie ist eure Meinung zum WORX Landroid Vision? Ich würde mich sehr über einen Kommentar von euch freuen!
Ich kann die Punkte im Bericht vollständig bestätigen. Es besteht Verbesserungsbedarf beim Randschnitt. Ebenso habe ich beim Service keinen Lösungsvorschlag erhalten, wie ich 2 Flächen, die weiter als 6 Meter entfernt sind, automatisch abmähen lassen kann. Es besteht hier die Notwendigkeit, das Gerät vollständig abzuschalten, zur 2.Fläche zu tragen und dann neu in Betrieb zu setzen.