Direkt im Anschluss des Artikels „Wärmeschutz mit Homematic IP Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor – HmIP-STHD“ habe ich mich entschlossen, euch auch den Homematic IP Funk-Wettersensor pro (HmIP-SWO-PR) vorzustellen und euch die ein oder anderen tollen Dinge zu zeigen, die man mit ihm anstellen kann.
Ein paar Maketing-Facts aus dem Hause eQ-3 / ELV kann ich euch nicht ersparen:
Die Wetterdaten sind beim Betrieb über den Homematic IP Access Point über die Homematic IP App darstellbar, sie können aber auch mit anderen Homematic IP Komponenten verknüpft werden, z. B. mit der Heizungs- und Klimatisierungssteuerung oder der Rollladen- oder Markisensteuerung. So können Sie z. B. Ihre Markise steuern lassen: automatisches Ausfahren zum Beschatten bei Sonnenschein oder automatisches Einfahren bei aufkommendem starken Wind oder Regen. Der integrierte Regensensor erfasst neben der Regenmenge auch den Regenbeginn.
- Funk-Wettersensor für die Erfassung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Helligkeit (relativ), Sonnenscheindauer, Regenbeginn, Regenmenge
- Mit Regen-Soforterkennung damit verknüpfte Aktoren unmittelbar angesteuert werden können
- Anzeige der ermittelten Wetterdaten über die Homematic IP App
- Flexibel installierbar durch Funk- und Batteriebetrieb
- Einfache Montage durch robusten Edelstahlmast
- Messbereich Temperatur: -20 °C bis +55 °C
- Messbereich Luftfeuchte: 0 bis 99 % rH
- Messbereich Helligkeit (relativ): 0 bis 100.000
- Windgeschwindigkeit: 0 bis 200 km/h
- Windrichtung: 0 bis 355°
- Regenmenge: 0 bis 966 mm
- Hohe Funk-Reichweite, bis zu 400 m (Freifeld)
- Hohe Batterielebensdauer, typ. 2 Jahre
Lieferumfang
HmIP-SWO-PR | Funk-Wettersensor pro
- ein Homematic IP Wettersensor pro
- drei zusammensteckbare Edelstahlmasten (158cm)
- mehrere Schrauben
- ein Torxschlüssel
- drei Mignon AA/LR6 Batterien
- ein QR-Code zum Anlernen
- Bedienungsanleitung
Ich gebe zu, als ich das Paket erhalten habe, war mein erster Gedanke: „Ok, da habt ihr aber ordentlich was ausgepolstert.“ 5 Minuten später dann: „What the fuck?!“
Ich habe mit einer Wetterstation der Größe eines Kinderwindrades oder einer normalen Sonnenblume gerechnet.
Im Lieferumfang sind einige Einzelteile enthalten, die eigentlich nur verbunden und zusammen gesteckt werden müssen – nur wenige Teile müssen geschraubt werden. Dies dauert auch nur 10-20 Minuten – der erste Eindruck täuscht etwas. Die Verarbeitung ist 1A, wirkt beim Zusammenbauen durch den Kunststoff aber etwas billig. Wenn der Wettersensor dann aber im Garten steht, wirkt er sehr sehr hochwertig und jeder fragt ob es Edelstahl sei. 😉
Anlernen / Einrichtung
Wie üblich lässt sich der HmIP-SWO-PR einfach und problemlos über den QR-Code an ein bestehendes HmIP-System anlernen.
Während des Anlernprozesses ordnet man dem Gerät einen bestimmten Raum zu, im Anschluss bekommt man noch einen Hinweis, dass man, um die Windrichtung bestimmen zu können, die Windfahne wie im Bild beschrieben kalibrieren muss. Gesagt, getan!
Funktionen, Nutzung & Handhabung
Wenn alles erfolgreich angelernt und kalibriert wurde, erhält man in der Homematic IP App ein neues Gerät. Hier seht ihr die Daten, die euch der Wettersensor Pro (HmIP-SWP-PR) liefert:
- aktuelle Temperatur
- aktuelle Luftfeuchtigkeit
- aktuelle Windgeschwindigkeit
- aktuelle Windrichtung
- aktuelle Helligkeit (relativ)
- Sonnenscheindauer
- Niederschlagsmenge (wird jeden Tag um 8 Uhr am Morgen zurückgesetzt)
Des Weiteren liefert er noch einen weiteren Wert, der hier nicht angezeigt wird. Er meldet sofort, sobald es anfängt zu regnen. Über diesen Trigger könnte man sofort mit Regenbeginn bestimmte Aktionen ausführen.
In der App erhält man noch folgende Geräteinformationen:
- SGTIN
- Geräte-Typ
- Aktuelle Firmware
- Update-Status
- Verbindungsqualität
Des Weiteren können …
- die Zuordnung des Raumes
- der Helligkeitsschwellenwert für die Sonnenscheinerkennung
- und der Messdatenfilter (Aktuell, Minimum, Maximum, Durchschnitt)
… in den Geräteeinstellungen angepasst werden.
Eine tolle bereits in Homematic eingebaute Funktion ist der sogenannte Sturmschutz. Erreicht der Wind am Wettersensor beispielsweise eine Geschwindigkeit von über 50 km/h, dann sollen die Rollläden im gesamten Haus geschlossen oder geöffnet werden – je nach Philosophie. 😎
Projekt „Kindle“
In den letzten drei Jahren habe ich zwei mal von E-Reader-Hacks gelesen, welche diese Kindle-Reader dann als Wetterdisplay bzw. Wetterstation nutzten. Irgendwie sind mir diese Spielereien im Gedächtnis geblieben.
So habe ich bei mir den Wettersensor an meiner CCU2 angelernt und mir zwei neue Kindle (8. Generation, KT3, ohne Hintergrundbeleuchtung) besorgt und ein paar Stunden, nein, ein paar Tage, gebastelt. Ein Kindle sollte ins Wohnzimmer (Schwarz) und das andere ins Bad (Weiß).
Dabei herausgekommen ist ein kleines GitHub Projekt mit ein paar Skripten und Bilddateien, im GitHub ist bereits alles dokumentiert. 😉 Eines der wichtigsten Punkte war für mich die Akkulaufzeit. In der aktuellen Konfiguration, mit 57 Aktualisieren am Tag, hält der Akku ca. 30-35 Tage!
Fazit
Mir gefällt der Wettersensor Pro (HmIP-SWO-PR) sehr gut, er funktioniert 1A und macht optisch einen hochwertigen Eindruck.
Ein Wettersensor ergänzt jedes Smart Home! Klar, der Preis in Höhe von fast 250€ ist recht saftig, aber für kleine Hobby-Meteorologen ist es eine lohnenswerte Investition.
Ich würde mir allerdings noch wünschen, dass die Anzeige der Wetterdaten in der Homematic IP App verbessert wird, eventuell kann man einen Verlauf oder ein Diagramm darstellen und die Informationen so etwas aufpeppen!
Hallo,
Du hast die Station ja jetzt schon einige Zeit im Einsatz, gibt es die Möglichkeit sich z.B. die durchschnittliche Windgeschwindigkeit der letzten 6 Monate anzeigen zu lassen?
Gruss,
Andreas
Hi Andreas,
mit der normalen HomeMatic IP Zentrale (Access Point) ist das nicht möglich. Mit einer HomeMatic CCU 2 / 3 / RaspberryMatic und einem weiteren Addon, welches die jeweiligen Werte in einer Datenbank speichert, schon.
Ich kann da CCU-Historian empfehlen.
Screenshot: https://www.dropbox.com/s/ghrm1hue9l10st0/homematic-ccu-historian-wind-speed.png?dl=0
Viele Grüße
Nico
Hi,
ich habe mir die HMIP-SWO-PL = Wetterstation Plus gekauft und möchte damit über die CCU3 die Bewässerungsanlage für den Garten und auch die Markisen steuern. Weiß jemand, wo ich eine genaue Beschreibung der Kanäle (z.B. Kanal 6 – Regenmenge) und deren Parameter (z.B. was bedeutet „Gesendeter Entscheidungswert, wenn Regenmenge überschritten = 200 (0-255)“ ) her bekomme ? Die Betriebsanleitung gibt da herzlich wenig Informationen und im Handbuch über die WEB-UI steht da auch nichts brauchbares.
Habe die Plus Version. Beabsichtigter Einsatzzweck – Schliessen von Dachfenstern bei Wind und/oder Regen um Nässeschäden zu vermeiden.
Nun, es war eine Fehlentscheidung.
Wind funktioniert,
Regen wird sehr/zu spät erkannt, Nieselregen gar nicht.
Das Funktionsprinzip: über den Trichter und ein spezielles Wasserführungsteil wird Wasser direkt auf zwei eng gegenüberstehende Elektrodenspitzen geleitet und schliesst damit einen Stromkreis.
Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht es anders aus.
Erstmal bleiben dieTropfen im Trichter hängen. Zu rauhe Oberfläche, zu hydrophiles Material? Auf jeden Fall müssen die Tropfen ganz schön groß werden, das sie schließlich Richtung Trichteröffnung fließen. Versuche mit Nanoversiegelung waren nicht erfolgreich. Nächste Hürde: das Kunststoffteil, das die Tropfen zwischen die Elektroden führen soll, scheint sie eher vorbei zu leiten. Jeder kennt das – aus so mancher Kanne scheinen Tropfen abgelenkt nach unten zu fallen. Das passiert auch hier.
Ergebnis: selbst nach 1 Std leichten Regens meldet der Sensor Trockenheit.
Und im Winter schneit er zu und meldet auch nichts.
Für meinen Zweck ist also nur der Windsensor zu gebrauchen.
Habe mir zusätzlich den Regensensor HM-RD-O besorgt, der funktioniert für meine Zwecke gut, leider prinzipbedingt mit Stromanschluß.
Auffällig hierbei sind die auch in anderen Rezensionen berichteten häufigen Kommunikationsstörungen – bei mir trotz grade mal 5m Distanz zur Zentrale und Sichtverbindung durch Fenster.
Vielleicht ist ja das (deutlich teurere) Nachfolgemodell bezüglich Funk besser….