Nach der Logitech Circle 2 habe ich nun eine weitere HomeKit Kamera mit 180° Weitwinkelobjektiv in die Finger bekommen – die D-Link Omna 180 Sicherheitskamera (DSH-C310), daher möchte ich euch einen ausführlichen Erfahrungsbericht nicht vorenthalten.
Mit der D-Link Omna Sicherheitskamera für Ihr Smarthome haben Sie jederzeit alles im Blick. Stellen Sie die smarte Kamera zum Beispiel in den Flur oder richten Sie sie auf die Terrassentür. Somit entgeht Ihnen nichts. Sobald eine Person in das Sichtfeld der Kamera läuft, erfasst sie das Ereignis und sendet Ihnen eine Benachrichtigung direkt auf Ihr Smartphone. Auch bei Nacht ist die D-Link Omna dank IR-LEDs nicht blind und meldet Ungereimtheiten sofort an Sie weiter.
- 1080p Full HD Kamera
- 180°-Weitwinkelobjektiv
- Bewegungserkennung
- Lokaler Speicher für Videoaufnahmen
- Zweiwege-Kommunikation
- Nachtsicht bis auf 5 Meter
- Apple Homekit
- Lautsprecher
Lieferumfang
Im der Originalverpackung findet man …
- die IP Kamera,
- das Netzteil und
- die Bedienungsanleitung
… – mehr ist auch nicht nötig. 😉
Einrichtung
Die Inbetriebnahme der Omna 180 ist über die iOS-App recht einfach, dabei wird die Kamera auch direkt in die Apple Home App mit eingebunden. In der Home App hat man dann zwei neue Geräte – das Livebild und einen Bewegungsmelder.
Man hat die Möglichkeit sich mit einem bestehenden D-Link- / Omna-Konto anzumelden – was recht sinnvoll ist, da man dann Push-Mitteilungen bei Bewegungserkennung empfängt und auch ohne HomeKit-Hub (iPad / Apple TV) von unterwegs, über die Cloud, auf das Livebild oder die Aufnahmen auf der SD-Karte zugreifen kann.
Funktionen, Nutzung & Handhabung
Neben der Live-Anzeige findet man in der App die SD-Wiedergabe und die Einstellungen – zu jeder hinzugefügten Omna IP-Kamera.
In der Live-Anzeige kann man Fotos erstellen, über das Mikrofon mit dem Gegenüber kommunizieren und über den Lautsprecher das Mikrofon in der Kamera aktivieren und somit den Ton zur Videoübertragung hören. Natürlich kann man in dieser Ansicht das Gerät auch ins Querformat nehmen um die Liveaufnahme in Vollbild sehen zu können.
Im Menüpunkt SD-Wiedergabe wählt man ein Datum und man bekommt dann sämtliche Aufnahmen von dem gewählten Tag angezeigt, mit Zeitstempel. Man kann sich hier nun ggf. einen beliebigen Videoclip anschauen oder direkt, in die Fotos-App, herunterladen – jeder Videoclip ist genau 30 Sekunden lang, egal ob weiterhin Bewegung stattfindet oder nicht.
In den Einstellungen kann man sowohl den Namen und Raum festlegen, als auch ob es sich bei dem Gerät um eine favorisierte Kamera handelt, welche dann auf dem Startbildschirm der Omna App angezeigt wird. Des Weiteren kann die Zeitzone definiert werden, ein Firmware-Upgrade durchgeführt werden, die Status-LED sowie ggf. Nachtsicht aktiviert bzw. deaktiviert werden und je nachdem ob es Probleme mit Bildflackern gibt, kann auch zwischen 50Hz/60Hz gewechselt werden.
Im Unterpunkt Bewegungserkennung kann man den Erkennungsbereich einschränken – hier stehen 16 Bereiche zur Abgrenzung zur Verfügung. Auch die Empfindlichkeit kann beliebig angepasst werden – hier muss man je nach Szenario seine eigenen Erfahrungen machen und etwas damit spielen. Zu guter Letzt gibt es in diesem Bereich noch die Verzögerung für die Bewegungsauslösung – damit man nicht alle 30 Sekunden eine Push-Mitteilung über eine Bewegung erhält. Hier muss man bedenken, dass dann auch keine Aufnahme stattfindet.
Im Unterpunkt SD-Aufnahme kann man die Speicherkapazität der mircoSD-Karte prüfen, die SD-Karte formatieren und die lokale Aufnahmemöglichkeit aktivieren oder deaktivieren.
Fazit
Hier ein grundsätzliches Fazit zu ziehen, ist für mich recht einfach, da ich die Kamera direkt mit der Logitech Circle 2 vergleichen kann.
Die Kamera ist super verarbeitet und hinterlässt auch optisch einen sehr guten Eindruck. Auch die Bildqualität ist gut. Bei der 2-Wege-Kommunikation über das integrierte Mikrofon und den integrierten Lautsprecher darf man natürlich keine Wunder erwarten, es ist aber absolut ausreichend – ähnlich wie bei der Circle 2. Dass man die Bewegungsbereiche / Bewegungszonen individuell festlegen kann, ist klasse und leider nicht selbstverständlich. Um dies bei dem Logitech Pendant zu tun, muss man ein monatliches Abo in Höhe von 9,99€ abschließen. Weiterhin positiv ist, dass die Aufnahmen lokal auf die SD-Karte gespeichert werden und somit kein zusätzlicher Cloudspeicher nötig ist und dadurch auch irgendwie das Privatsphäre-Gefühl besser ist. Aber ohne ein Omna-Konto bekommt man keine Push-Mitteilungen – also um alle Funktionen nutzen zu können, braucht man doch wieder die Cloud. Um eine Bewegung feststellen zu können, muss offensichtlich dennoch das Livebild in der Cloud analysiert werden – warum auch immer – rein technisch sollten die Push-Mitteilungen auch ohne Cloud machbar sein.
Die dazugehörige Omna App ist liebevoll gestaltet, aber hier mangelt es an allen Ecken und Enden – irgendwie wirkt sie wie im Betastadium, jede Qualitätssicherung hätte hier vorher schon STOPP! geschrien.
Kommen wir nun also zu den negativen Dingen, folgendes Szenario:
Ich spiele mit meinem Sohn im Gästezimmer etwas über eine Stunde mit seinen Tut Tut Autos.
- Die Häufigkeit der Push-Mitteilung kann nicht festgelegt oder reduziert werden. Selbst wenn man die „Verzögerung für die Bewegungsauslösung“ auf 5 Minuten stellt, bekomme ich in der Zeit 12 Benachrichtigungen über eine Bewegung.
- In diesem Fall, habe ich auf der SD-Karte 12 kleine Videoclips à 30 Sekunden – 30 Sekunden Aufnahme, 5 Minuten Pause, 30 Sekunden Aufnahme, 5 Minuten Pause …
- Wenn man sich diese Videos anschauen möchte, dauert es ca. 15 Sekunden bis diese mit Zeitstempel dargestellt werden und nochmal ca. 10 Sekunden bis alle Thumbnails generiert wurden – das könnt ihr ja mal hochrechnen, weil es bleibt ja nicht bei 12 Videoclips pro Tag. Des Weiteren sind die Thumbnails so klein, dass es fast unmöglich ist im Vorfeld zu erkennen, ob es sich um eine sehenswerte Aufnahme handelt oder nicht.
- Diese Videos hätten aber auch ein langes 60 minütiges Video werden können, da dauerhaft eine Bewegung stattgefunden hat, mit EINER initialen Push-Mitteilung. Warum nur diese kurzen Clips, wenn es zusammenhängend war? Klar, wenn wir dann nach 30 Minuten 5 Minuten in seinem Kinderzimmer gewesen wären, dann hätte ich logischerweise 2 Push-Mitteilung und 2 Videoaufzeichnungen mit einer Länge von 30 und 25 Minuten auf der SD-Karte. Wäre irgendwie sinnvoller!
Aufgefallen ist mir auch noch, dass die Omna 180 und auch die dazugehörige App irgendwie stiefmütterlich behandelt werden. Es kommen nur selten App- oder Firmware-Updates – das letzte App-Update ist von August 2017 (Stand 26. Februar 2018). Es erweckt den Eindruck, dass keiner bzw. kein Team für dieses Produkt verantwortlich ist und dieses damit auch nicht weiterentwickelt wird – vermutlich setzt man das Team direkt an ein neues Projekt ohne das Produkt stetig zu verbessern.
Bestätigend finde ich auch die Vorstellung der D-Link DCS-2670L 180° Outdoor-Kamera, vor ein paar Tagen – ohne HomeKit, andere App, nicht Omna. Würde es nicht Sinn machen, wenn man die Kamera auch in der gleichen App findet und diese auch HomeKit kompatibel wäre?
UPDATE_2018-03-01: Gestern gab es ein App-Update der Omna App – selbstverständlich wurden noch keine Kritikpunkte meinerseits behoben, aber die App wurde für das iPhone X angepasst und einige andere Fehler wurden beseitigt! POSITIV!
UPDATE_ENDE
All die mit Bulletpoints aufgeführten Punkte, sind bei der Logitech Circle 2 und der App nicht der Rede wert. Auch App- und auch Firmware-Updates bekommt man im Schnitt einmal im Monat.
Sorry D-Link, das ist echt schlecht!
Fakt, wenn alle im Fazit aufgeführten Kritikpunkte behoben werden, würde ich aufgrund der lokalen Speicherung vermutlich von der Circle 2 auf die Omna umsteigen – vorausgesetzt es wird auch eine Outdoor-Kamera geben!
Was meint ihr? Spiegelt dieser Artikel auch eure Erfahrung mit D-Link wieder oder habe ich mit der Omna 180 nur ein Monatsprodukt getestet? Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen!